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Gelbbauch-Schmuckschildkröten Infos: Ratgeber zur Haltung & mehr

Allgemeine Informationen über Gelbwangen-Schmuckschildkröten, Haltung, Ernährung, Terrarium & mehr
Lateinischer Name: Trachemys scripta scripta

20410 13

Inhaltsverzeichnis
  1. Allgemeine Infos
  2. Meldepflicht
  3. Name und Aussehen
  4. Größe und Alter
  5. Ernährung
  6. Terrarium: Größe und Temperatur
    1. Haltung im Haus
    2. Haltung im Gartenteich
  7. Terrarium: Die richtige Beleuchtung
  8. Vergesellschaftung

Allgemeine Infos über Gelbwangenschildkröten


Die Gelbbauch-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta scripta) ist eine Wasserschildkröte und gehört zur Familie der Neuwelt-Sumpfschildkröten. Sie ist auch als Gelbwangen-Schmuckschildkröte, bzw. Gelbwangenschildkröte bekannt. Sie ist die wohl bekannteste und am weitesten verbreitete Wasserschildkrötenart. Ursprünglich kommt sie aus dem Süden der USA und wohnt dort in ruhigen Gewässern rund um Florida und Virginia.

Gelbbauch-Schmuckschildkröte

Auch die meisten der in Europa als Haustiere lebenden Gelbwangenschildkröten kommen aus den USA, wo sie in großen Zuchtstationen gezüchtet und dann in alle Welt verkauft werden. Gelbwangenschildkröten haben relativ hohe Anforderungen an die Haltungsbedingungen und sind zudem noch ausgesprochen langlebig. Daher sind sie keine ausgesprochenen Anfängertiere.

Für das Wohlbefinden der Gelbwangenschildkröte ist eine artgerechte Winterruhe sehr wichtig. Sie sollten sich also vorher eingehend mit dieser Thematik auseinandersetzen, da es im schlimmsten Fall tödlich enden kann, wenn die Winterruhe falsch durchgeführt wird (z. B. Unterkühlung im Freien).

Meldepflicht


Für alle Reptilien gelten die Bestimmungen des österreichischen Tierschutzgesetzes. In Österreich sind alle Reptilien meldepflichtig! Tierhalter müssen die Haltung innerhalb von 14 Tagen bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft bzw. MA60 im Falle von Wien melden. Ebenso ist zu beachten, dass je nach Bundesland auch die Haltung potentiell gefährlicher Tiere untersagt sein kann.

Name und Aussehen von Gelbwangenschildkröten


Den Namen Gelbwangenschildkröte oder auch Gelbwangenschmuckschildkröte erhielt dieses schöne Tier natürlich aufgrund seiner gelben Färbung im Gesichtsbereich. Die lateinische Bezeichnung lautet Trachemys Scripta Scripta.


Der Panzer ist oval und olivgrün oder bräunlich mit je einem gelben Streifen auf jeder Seite. Der Bauchpanzer ist gelb.

Größe und Alter von Gelbwangenschildkröten


Bitte beachten Sie unbedingt vor dem Kauf, wie groß diese Schildkröten werden können. Ein Männchen kann eine Größe von ca. 15 cm, Weibchen sogar eine Größe von bis zu 25 cm erreichen! Das ist natürlich kein Vergleich mehr zu den niedlichen, winzigkleinen Schildkrötchen, die im Laden angeboten werden. Da einige Käufer das Wachstum der Schildkröten unterschätzen, landen viele Tiere schlussendlich im Tierheim oder werden schlimmstenfalls in freier Natur ausgesetzt.

Zudem können Sie ein hohes Alter von rund 50 Jahren erreichen.

Ernährung von Gelbwangenschildkröten


Als Jungtiere ernähren sich die Gelbwangenschildkröten noch sowohl fleischlich als auch pflanzlich. Mit zunehmendem Alter wird dann jedoch fast nur noch pflanzliche Kost gegessen.

Als Faustregel für die fleischliche Kost kann man sagen, dass die tägliche Menge etwa so viel sein soll, wie der Kopf der Schildkröte groß ist. Es eignen sich z. B. Fisch oder Meeresfrüchte (können auch tiefgekühlt sein), Futterinsekten (z. B. Asseln, Regenwürmer oder Mehlwürmer) und hin wieder sogar das Stück einer toten Maus (gibt es auch tiefgekühlt in der Zoohandlung). Bitte füttern Sie weder Hackfleisch noch Hunde- oder Katzenfutter.

Als pflanzliche Kost ist es am artgerechtesten, Wasserpflanzen zu füttern. Leider kann man diese nicht im selben Aquarium anpflanzen, in dem die Schildkröten wohnen, da diese die Pflanzen sofort zerstören würden. Schnell wachsend und gesund für die Schildkröten sind z. B. Wasserpest, Wasserhyazinthen und Wasserlinsen. Diese können Sie dann einfach abernten und den Schildkröten ins Becken werfen. Nicht alle Pflanzen werden von den Schildkröten gleich gerne gegessen. Da aber die Ernährung möglichst abwechslungsreich sein sollte, sollten Sie auch die weniger begehrten Pflanzen anbieten. Sollten Sie aus irgendwelchen Gründen mal keine Wasserpflanzen zur Hand haben, kann man auch mal Salatblätter füttern.


Ganz wichtig ist für Schildkröten auch die Zufuhr von Kalzium. Dies können sie z. B. durch zerkleinerte Eierschalen, Schneckenhäusern oder Muschelschalen aufnehmen.

Terrarium: Größe und Temperatur


Die Gelbwangenschildkröte kann man sowohl im Aqua-Terrarium sowie in den Sommermonaten im Gartenteich halten.

Haltung im Haus:

Eigentlich lebt die Gelbwangenschildkröte nicht im Aquarium, sondern in einem Paludarium. Dies ist eine Kombination aus Aquarium und Terrarium, beinhaltet also sowohl Land- als auch Wasserelemente. Im Fall der Gelbwangenschildkröte sollte der Wasseranteil mindestens zwei Drittel in Anspruch nehmen. Der Wasseruntergrund sollte weich und leicht schlammig sein, dafür eignet sich z. B. feiner Sand.

Sie sollten am Besten gleich in ein größeres Becken investieren, da die Schildkröte ja auf jeden Fall wachsen wird. Ein erwachsenes Tier braucht ein Paludarium mit mindestens 1,50 Länge und 1,00 m Breite. Der Wasserstand sollte ungefähr der Panzerlänge der Schildkröte entsprechen.

Zur Klärung des Wassers sollten Sie einen Außenfilter anschaffen.

Neben dem Wasser benötigt die Gelbwangenschildkröte auch noch ein trockenes Plätzchen zum Ausruhen. Dies sollte eine fest verankerte „Insel“ sein, z. B. ein schwerer Stein. Darauf sollte dann auch eine Wärmelampe gerichtet werden.

Da Schildkröten mit den Jahreszeiten leben, sollte auch die Paludariums-Temperatur daran angepasst werden. Somit sollte es in den Sommermonaten Juli/August mit ca. 27 Grad am wärmsten sein. Ab September sollten Sie die Temperaturen nach und nach absenken. In der Phase der Winterruhe kann die Temperatur dann auf 5 bis 10 Grad herabgekühlt sein. Anschließend sollte sie langsam wieder ansteigen.

Haltung Gartenteich:

Gelbwangenschildkröten eignen sich sehr gut zur Teichhaltung. Sobald sie eine Größe von ca. 10 cm erreicht haben, dürfen sie hinausgesetzt werden. Dies sollte ausschließlich in den wärmeren Monaten Mai bis Oktober geschehen. Zudem sollte der Teich sich bereits auf 20 Grad erwärmt haben, wenn es zum ersten Mal nach draußen geht. Um den Teich sollten Sie einen ausbruchssicheren Zaun von mindestens 40 cm Höhe ziehen.


Im Teich ist im Gegensatz zur Innenhaltung eine Bepflanzung möglich, da die kräftigeren Teichpflanzen nicht so leicht von den Schildkröten zerbissen werden können. Gut geeignet sind z. B. einige Schilfarten oder auch Sumpfdotterblumen.

Achten Sie darauf, dass es auch im oder am Gartenteich ein trockenes Plätzchen zum Ausruhen und Trocknen für die Schildkröten gibt. Dies können Steine sein, aber auch z. B. ein großer Baumstamm, der ins Wasser ragt.

Ob Schildkröten draußen überwintern können oder nicht, ist umstritten. Die weitläufige Meinung ist heutzutage jedoch, dass man das Risiko nicht eingehen sollte und die Tiere, sobald die Temperaturen kühler werden, wieder ins Haus holen sollte.

Terrarium: Die richtige Beleuchtung


Um Tageslicht zu simulieren, verwenden Sie am Besten einen HQI-Strahler. Im Sommer kann dieser bis zu 12 Stunden angeschaltet werden. Mit sinkender Temperatur sollte dann auch die Beleuchtung weniger werden.

Zudem benötigen Sie noch einen UV-Strahler. Dieser sollte jedoch täglich nur ca. eine halbe Stunde brennen.

Da Schildkröten echte Sonnenanbeter sind, sollte der Landteil im Paludarium mit einer Wärmelampe bestrahlt werden. Dort darf es dann sogar bis zu 45 Grad warm werden.

Vergesellschaftung von mehreren Gelbwangenschildkröten


Ob man Gelbwangenschildkröten zu mehreren halten kann oder soll, ist umstritten. In der Natur sind Schildkröten Einzelgänger und sie leiden auch in Gefangenschaft nicht unter der Einzelhaltung. Möchte man tatsächlich zwei Schildkröten zusammenhalten, sollten es zwei Weibchen sein. Männchen führen heftige Revierkämpfe aus und bei der Haltung eines Pärchen kommt es auch zu Problemen, da die Männchen die Weibchen ganzjährig bedrängen und dies für das Weibchen zu enormen Stress führt.
Da man bei den Jungtieren das Geschlecht nicht eindeutig erkennen kann, sollten Sie also erstmal nur ein Tier anschaffen.

Von der Vergesellschaftung mit anderen Schildkrötenarten sollte man besser absehen, da zu den oben bereits genannten Problemen, auch noch Haltungsunterschiede dazukommen.
Autor: M. Thalheim

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